Reger Besuch herrschte wieder auf den Friedhöfen von Dürnsricht, Wolfring und Högling, als der Allerheiligentag begangen wurde.
Pfarrer Georg Praun hob in seiner Festpredigt hervor, welcher entscheidende Unterschied herrscht zwischen den Heiligen der Kirche und anderen Menschen, die geehrt werden, wie z.B. Komponisten oder ranghohen Politikern.
Der Allerheiligentag ist kein Heldengedenktag der Kirche, sagte er. Während die einen betulich darauf achten müssten, dass sie sich nur keine Blöße geben, zeichnen sich die Heiligen aus durch ihre Verletzlichkeit. Und er führte an, dass bereits Paulus aus dem Gefängnis schrieb, niemand sei bei seiner Gerichtsverhandlung für ihn eingetreten, oder auch die Heilige Elisabeth, die fürchterlich gemobbt wurde, weil sie sich den Armen zugewendet hat.
Helden dürfen sich hingegen nicht die kleinste Blöße geben. Das beste Beispiel seien die Ritter, die sehr schnell ihr ganzes Ansehen verloren, sobald man ihnen Feigheit oder Misserfolge nachsagte.
Heilige wollen bestehen vor Gott, und nicht vor den Menschen. Entscheidend sei, dass sie in den Augen Gottes alles richtig gemacht haben, und darauf gründet ihr Ansehen.
Eine Neuerung in diesem Jahr war es, dass in Dürnsricht bereits nach der Vormittagsmesse der Friedhofsgang stattgefunden hat. Der Grund? Personalknappheit – auch in der Kirche.
Am Nachmittag des Allerheiligentags fanden auch in Wolfring und Högling Andachten und Gräbersegnungen statt.
Die Allerseelenmesse wurde am Abend des Allerseelentages in der Pfarrkirche gefeiert und vom Kirchenchor mit besinnlichen Liedern begleitet. Besonders gedachte man der seit dem letzten Allerheiligentag verstorbenen 22 Pfarreiangehörigen.
Im Anschluss konnten die Angehörigen die Bilder mit nach Hause nehmen und die Kerzen zu ihren Gräbern tragen.
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